Computergrafiken: Herbert W. Franke
Das Marionettenstück "Der Kristallplanet" - ein multimediales Theaterstück für Figuren am Draht - gehört inzwischen zum festen Repertoire des Marionettentheaters Bad Tölz. Es wurde 2007 anlässlich des achtzigsten Geburtstags des renommierten Science-Fiction-Autors Herbert W. Franke uraufgeführt, der das Stück bereits Anfang der neunziger Jahre geschrieben hat. Er wählte das Spiel mit den Figuren am Draht ganz gezielt als Allegorie für diese Geschichte, in der sich die Hauptakteure in Wirklichkeit nicht frei bewegen können, sondern auch auf der Bühne von einer anderen Instanz - dem Marionettenspieler im Hintergrund des Geschehens - geführt sind.
Es ist nicht nur das erste Marionettenspiel mit einer Handlung aus der Zukunft, sondern verbindet zudem erstmals klassische Bühneneffekte mit modernster Tricktechnologie, die Maly-Motta und Bille speziell für dieses Stück entwickelten. Neben konventionellen Tricktechniken kommen auch spezielle Mikrotricks sowie Computeranimationen zum Einsatz. Die Landschaft des Kristallplaneten entstand beispielsweise im "Institut für wissenschaftliche Fotografie" von Christina und Manfred P. Kage mit modernster Video-Mikroskopie kristalliner Mikro-Strukturen.
Für die Sprachaufnahmen, die unter der Regie der Radio-/TV-Sprecherin Sabine Kastius entstanden, konnte ein Team bekannter Schauspieler und Sprecher gewonnen werden: Helmut Stange, Reinhard Glemnitz, Katja Schild, Armin Berger und Peter Weiss, die den Marionetten auf der Bühne mit ihren ausdrucksvollen Stimmen unverwechselbare Individualität geben.
Die Marionettenfiguren sowie das Bühnenbild werden für das historische Puppentheater mitten in der Altstadt von Bad Tölz in Kooperation mit Schülern der Meisterklasse an der Münchner Berufsfachschule für Holzbildhauerei entworfen.
In Hyperraum.TV ist eine Sendung über das "Making of" des Marionettenspiels hier zu sehen.
Albert Maly-Motta
Karl-Heinz Bille
Herbert W. Franke
Christina und Manfred P. Kage - Institut für wissenschaftliche Fotografie
Armin Berger, Reinhard Glemnitz, Sabine Kastius, Katja Schild, Helmut Stange, Peter Weiss
Sabine Kastius
Berufsfachschule für Holzbildhauerei
Albert Maly-Motta, Karl-Heinz Bille, Ute Hübner, Florian Markel
Susanne Päch
mce GmbH und Marionetten-Theater Bad Tölz
Weitere Details und Spielplan unter Telefon (08041) 74176 oder www.marionetten-toelz.de
Die Phantastische Bibliothek Wetzlar veröffentlicht mit dem Titel "Die Zukunftsmschine" einen Sammelband mit den besten utopischen Kurzgeschichten von Herbert W. Franke. Sein erster Band mit superkurzen Short Stories, der bereits 1960 unter dem Titel "Der grüne Komet" bei Goldmann erschien, gilt als Klassiker der deutschen SF-Literatur. Der bibliophile Jubiläumsband kann bei der mce GmbH bestellt werden.
Der Band enthält 49 Kurzgeschichten aus 49 Jahren, umfasst 285 Seiten und kostet 18,00 EUR.
"Herbert W. Franke ist der seit Jahren im Ausland bekannteste und angesehenste SF-Autor. Mit seinen frühen Arbeiten hat er es geschafft, die SF aus dem Geruch der Minderheit zu zeihen und sie auf einen Platz innerhalb der Literatur zu hieven, der ihr angemessen ist."